ALLGEMEINES ZUM THEMA KREMATORIUM 


Ein Krematorium ist der Ort, an dem die EEinäscherung auch kremation von menschlichen Leichnamen stattfindet. 


Mittlerweile gibt es auch Tierkrematorien, dort kann von Maus bis Pferd jedes Tier kremiert werden.


Nur in einem Krematorium dürfen menschliche Leichname eingeäschert werden. Alles andere ist unzulässig und wird strafrechtlich verfolgt. Ein Krematorium muss sich an bestimmte Richtlinien halten. 


Es gibt ein Bundesemissionsschutzgesetz, 27.BlmSchV Verordnung über Anlagen zur Feuerbestattung das vorgibt, wie die Abgase in Krematorien gereinigt werden müssen und was den Schornstein verlassen darf.


Desweiteren gibt es ein einheitliches Feuerbestattungsgesetz. 


Das, was als Dampf aus dem Schornstein eines Krematoriums in die Umwelt steigt

ist Wasserstoff und Sauerstoff. 

Die meisten Krematorien haben Flachbettöfen. Es gibt auch Muffelöfen.

Ein Einäscherungsofen ist immer ein Etagenofen.


Er hat eine Hauptbrennkammer, eine

Nachbrennkammer und eine Ausbrennkammer.



Hersteller

Damals
Es gab zwei Firmen, die Kremationsöfen hergestellt haben. 
Einmal J. A. Topf und Söhne aus Erfurt, die von 1878 bis 1994 existierte. Topf und Söhne stellte viele Kremationsöfen für Konzentrationslager her. Heute gibt es ein Museum Erinnerungsprt Topf und Söhne bei Erfurt.
Ein Topf und Söhne Ofen aus dem Jahr 1878 befindet sich im Krematorium Gotha, leider nicht mehr in Benutzung, seit etwa 20 Jahren. 

Die zweite Firma hieß H. Kori GmbH aus Berlin. Sie bestand von 1887-2012. 
Auch sie stellte Kremationsöfen für Konzentrationslager her. Meist transportable Einzelmuffelöfen. Zu sehen im KZ Mittelbau Dora bei Nordhausen. 

Heute
Heute baut die Firma HS Anlagenbau GmbH Kremationsöfen. 


Ablauf im Krematorium


1.) Einstellung des Leichnams in den Kühlraum des Krematoriums durch den Bestatter (die Temperatur im Kühlraum beträgt meist konstant 5 Grad Celsius)


2.) Gesetzlich vorgeschrieben ist eine 2. Leichenschau, die durch einen Amtsarzt, oft auch einem Gerichtsmediziner vor der Einäscherung durchgeführt wird. 

Bei Unklarheit über die Todesursache bei der zweiten Leichenschau kann eine Einäscherungsverweigerung erfolgen, dann muss der Verstorbene in eine Pathologie oder Gerichtsmedizin zur Sektion/ Obduktion überführt werden. Danach wird er in der Regel für die Feuerbestattung freigegeben. 


3.) Je nach Anlage und Bauart des Krematoriums wird der Sarg dann nach der zweiten Leichenschau aus der Kühlung geholt und auf die Sargeinfahrmaschine vor den Kremationsofen gestelltInEs gibt mittlerweile auch Vorrichtungen, die in den Boden vor dem Kremationsofen eingelassen sind. In manchen Krematorien wird der Sarg auch noch per Hand eingefahren, in moderneren funktioniert es vollautomatisch per Computer oder per Knopfdruck. 


4.) Auf den Sarg wird der feuerfeste Chamottstein mit der Einäscherungsnummer und dem Namen des Krematoriums gelegt. Dieser dient zur späteren Identifizierung der sterblichen Überreste. Jede Nummer wird einmalig vergeben und ist daher leicht mit dem Namen des Verstorbenen in Verbindung zu bringen.


5.) Einfahrt des Sarges in den etwa 900 Grad Celsius heißen Ofen aus Charmottstein. Durch due hohe Temperatur entzündet sich der Sarg von selbst. Die Temperatur kann während der kremation bis auf 1200 Grad steigen. 


6.) Ein Kremationsofen ist ein Etagenofen. Die Einäscherung dauert etwa 2 Stunden. Hierbei verbrennt das meiste des Verstorbenen in der ersten Brennkammer, der Hauptbrennkammer. Da ein Mensch zu 80% aus Wasser besteht verdampft zunächst die Flüssigkeit. 

Der Rest fällt nach etwa einer Stunde in die zweite untere Brennkammer, die sogenannte Nachbrennkammer. Dort herrscht eine höhere Temperatur, damit die Knochenköpfe auch verbrennen können. 

Ist dieser Vorgang abgeschlossen fällt der Rest in die Ausbrennkammer. 


7.) Wenn der Einäscherungsvorgang abgeschlossen ist, befinden sich die sterblichen Überreste in der Ausbrennkammer in einer Metallbox. Da sie durch den Ofen noch sehr heiß sind, stehen sie erst einmal noch einige Zeit, etwa 20-30 Minuten zum Abkühlen an der Seite.

Dann wird der Inhalt auf den Ascheaufbereitungstisch geschüttet und mit einem Magnet werden Metallrückstände, wie Sargnägel, Sarggriffe und künstliche Hüftgelenke usw. per Hand aussortiert.  


8.) Die sterblichen Überreste kommen zurück in die Metallbox und werden in die Aschemühle umgangssprachlich auch Knochenmühle geschoben. Diese mahlt die groben Aschestücke zu feinkörniger Asche. Diese sieht eher wie eine Art Granulat aus.

Die feine Asche rutscht durch die Maschine in die darunterstehende Aschekapsel. Diese besteht in der Regel aus Maisstärke oder Flüssigholz. 


9.) Der Chamottstein mit der Einäscherungsnummer wird auf die Asche gelegt und zuletzt wird die Aschekapsel mit einem Deckel fest verlossen. Auf dem Deckel befindet sich ein Aufkleber mit persönlichen Daten des Verstorbenen. Geburtsdatum, Sterbedatum und Einäscherubgsdatum. Sowie seiner Einäscherungsnummer und der Name des Krematoriums. 


10.) Die Aschekapsel wird mit den dazu gehörenden Papieren (Rechnung vom Krematorium und Beisetzungsbestätigung) in die dazu vorgesehenen Schließfächer (Abholung Tag und Nacht möglich) zur Abholung für den Bestatter bereitgestellt. 


Die Beisetzungsbestätigung muss vom Friedhof ausgefüllt an das Krematorium geschickt werden. 



Krematorium Gotha

Das erste Krematorium Deutschlands

Das Krematorium auf dem Hauptfriedhof in

Gotha ist das erste, dass in Deutschland gebaut wurde. Es ist außerdem das älteste, das noch heute genutzt wird. Es wurde 1878 gebaut. Die erste Einäscherung fand am 10.12.1878 statt. 


Fotoimpressionen vom Gothaer Krematorium und vom Hauptfriedhof 

                   März 2018 

Impressionen Gothaer Hauptfriedhof